In Hamburg gibt es gute Restaurants, man weiss nur nicht wo. Anders als in anderen Städten gibt es in Hamburg keine ordentliche Tagespresse, die erstens journalistisch attraktiv ist und zweitens über Restaurants berichtet. Das ist frustrierend. Daher haben wir uns entschlossen, über unsere eigenen Erfahrungen auf dieser Webseite zu berichten.
Natürlich sind dies unsere ganze privaten Wahrnehmungen und Meinungen; andere Menschen mögen zu ganz anderen Urteilen zu kommen.
Kommentare sind willkommen: hans(at)hansvonstorch.de
Andererseits gibt es auch eine Welt jenseits von St Georg und Hamburg - deshalb sammeln sich hier auch Empfehlungen für den wissenschaftlich Reisenden in der grossen Welt, dessen Tor ja angeblich Hamburg ist - siehe english web page
Derzeit läuft in Hamburg ein interessantes Angebot - "Schlemmersommer", ein Angebot für interessante Menues zum Preis von 59,00 EUR für zwei Personen. Auch wenn das Angebot zum 15. August ausläuft, so bietet das Programm doch Hinweise auf interessante Gelegenheiten für gutes Essen in Hamburg. Wir haben zwei Angebote wahrgenommen, im Brook (sehr gut) und im Tsao Yang (belanglos).
Aufmerksam wurden wir auf dies Restaurant direkt am Zollkanal mit Blick auf die Speicherstadt durch das "Schlemmersommer"-Programm im Sommer 2008. Hat uns sehr gefallen im Hinblick auf ruhiges, unaufdringliches Ambiente, freundliche Bedienung und hervorragendes Essen (7 Gänge). Aber 5.50 EUR für eine grosse Apfelsaftschorle ist doch übertrieben.
Da kann man gerne mal wieder hin gehen.
Brook
Bei den Mühren 91
20457 Hamburg
Tel: 040 - 37 50 31 28
http://www.restaurant-brook.de
Solides spanisches Restaurant bei der Petrikirche; man kann "draussen" sitzen in einen winzigen ruhigen Abseite. Gern gegrillter Fisch oder eine nette Vorspeisenplatte.
Da kann man mal wieder hin gehen.
Das Restaurant Yin-Yang in der Speicherstadt hat ein elegantes und modernes Ambiente. Es gibt eine Reihe von Tischen am Fenster und dahinter zwei rechteckige Riesentische, wo in der Mitte Teppan Yaki am Tisch gebraten wird. Von einigen Plätzen aus kann man den Michel sehen, davor fährt in einiger Entfernung alle paar Minuten die U-Bahn vorbei und einige Barkassen schaukeln im Fleet.
Die Chefin ist eine Dame aus Vietnam. Die meist asiatische Bedienung ist freundlich und teilweise humorvoll.
Ein bisschen Zeit muss man mitbringen. Es dauert, bis es mit dem Essen losgeht.
Die Speisen sind zumeist japanisch. Beim Teppan Yaki wird Fisch, Fleisch oder Garnelen und viel Gemüse vor einem am Tisch gebraten. Die Zutaten sind alle frisch. Die Soße, die auch am Tisch zubereitet wird, ist süßlich.
Es gibt eine grosse Auswahl von Tee, wobei eine Tasse allerdings mehr als ein Halber Weizenbier kostet, nämlich 4,50 EUR.
Die Stäbchen sind leider von schlechter Qualität (Einwegware mit scharfen Kanten). Und es gab keinen Platzhalter für die Stäbchen...
Mei Li Hua (deutscher Name: Mayflower): Am Ende des einfachen Eingangflurs führt eine schmuddelige mit schmutzigem altem Teppich belegte Treppe zum authentischen chinesischen Restaurant Mei Li Hua (bedeutet: Schönes China) im 1. Stockwerk am Steindamm 35. Nicht abschrecken lassen von diesem Entre! Das Restaurant besteht aus einem grossem Raum besteht, der durch eine Glaswand in zwei Bereiche getrennt wird. Im den kleineren Bereich hinter der Glaswand gibt es runde Tische, mit drehbaren Scheiben in der Mitte, mit der die Speise rumgereicht werden können.
Bei unserem letzten Essen gab es knusprige Ente mit klarer süßlicher Soße, garniert mit eingelegtem Rettich und einer aus einer Wurzel (süddtsch. Karotte) geformten Blume. Die Kombination: knusprig aber doch saftig zugleich, ist genau richtig. Das Rindfleisch mit Bambus und Pilzen war scharf gewürzt. Wahrscheinlich bekommt man sowas auch anderswo, aber die Garnelen waren etwas Spezielles. Sie sind mit scharfer Paprika, Frühlingszwiebel und einigen anderen Gewürzen trocken gebraten (d.h. ohne Soße), mit Köpfen und Schalen, was das Essen technisch nicht einfacher macht. Die massiven Gewürze dringen nur teilweise durch die Schalen, so dass das Garnelenfleisch selbst nur mässig gewürzt war.
Vielleicht sollte man noch erwähnen, dass es eine Speisekarte gibt - mit im Wesentlichen deutschen chinesischem Essen; wenn man was Richtiges will, muss man fragen :-)
Hier gehen wir manchmal hin.
Mei Li Hua (Mayflower) china restaurant
Steindamm 35, 1. Stock
20099 Hamburg
Telefon 040 / 28 05 62 62
La Mirabelle: Nettes französisches Restaurant in der Uni-Gegend. Platzbestellung erforderlich.
Da kann man gerne mal wieder hin gehen.
La Mirabelle
Pierre Moissonnier
Bundesstr. 15
20146 Hamburg
Telefon 040 / 410 75 85
Öffnungszeiten: Mo-Sa ab 18 Uhr
Daruma ist ein für Hamburger Verhältnisse recht authentisches japanisches Restaurant mit - natürlich - sehr freundlichen japanischen Wirten. Sushi, Sashimi, gegrillter Fisch, Tempura in unpretentiöser Umgebung. Leider nur kleine Biere, kein Weizenbier. Am Wochenende kann es angeraten sein, einen Tisch zu reservieren. Die Gegend ist nicht sehr anheimelnd. Aber es lohnt sich.
Hier gehen wir öfters hin.
Daruma
Stadtdeich 1
20097 Hamburg
Telefon 040/326632
Öffnungszeiten: Mo-Sa 18:00-23:00
Die Rote Sonne ist ein authentisches chinesisches Restaurant (gegenüber von der Patriotischen Gesellschaft in der Innenstadt), wo sich ab und zu auch größere Gruppen von Chinesen treffen. In dem Falle kann es schon mal ordentlich laut sein.
Am Wochenende gibt es Feuertopf all-you-can-eat (während der Woche a la carte). Man tut Fleischscheiben, Fischfiletstücke, Shrimps und verschiedenes Gemüse in einer Brühe, die normalerweiser sehr scharf ist. Gottseidank kann man auch den Topf mit zwei Hälften haben, mit einer scharfen und einer weniger scharfen Hälfte. Aber gar nicht scharf macht auch keinen Spass. Die aus der Brühe ausgefischten Speisenstücke kann man in verschiedenen Soßen eintauchen. Leider ist die Auswahl der Soßen für das all-you-can-eat Menü nicht so groß. Zum Beispiel ist die leckere Erdnußsoße nicht dabei.
Neben Fleisch von Schwein, Rind und Schaf und gängigen Gemüsesorten wie Champignons oder Chinakohl gibt es auch exotisches wie Tofu, Reisnudeln, schwarze chinesische Pilze oder Seetang. Die Shrimps sind blau und müssen gepuhlt werden. Am besten puhlt man sie bevor sie in die Brühe kommen. Die ausgefischten Speisen tropfen mal mehr, mal weniger auf den Weg zum Teller und ggfs. auf dicke Bäuche. Das macht das Essen weniger elegant. Aber man hat immer zu tun und es dauert seine Zeit, wenn man alles ausprobieren will - falls man alles ausprobieren mag.
Hier gehen wir öfters hin.
Das portugiesisch-italienische Restaurant O'Pote liegt in der Lange Reihe. Man tritt in einen langen Raum ein,
wo links and rechts jeweils eine Reihe von Tische stehen. Interessanterweise waren nur Männer unter den Gästen als wir ankamen, paarweise und auch in kleinen Gruppen. Im Laufe des Abends füllt sich aber das Lokal und das Publikum wird schnell bunt und gemischt.
Es gab Oliven und Brot mit einer mayonaise-artigen Schmiere. Das dazugehörige Brot ist wabbelig, nicht unser Stil. Die Zuchinicremesuppe mit Lachs war ok, aber etwas zu dickflüssig und ein bisschen versalzen. Dagegen war an den gegillten Mischpilzen mit Rucola, Garnellen und Parmesankäse nichts auszusetzen: sehr gut. Der gegillte Thunfisch kam mit Bratkatoffeln und Gemüse. Wie erwartet war der Fisch innen roh. Leider aber auch kalt. Sonst war alles ok.
Gute Beratung, jedenfalls manchmal.
Hier gehen wir öfters hin
O'Pote
Lange Reihe 83
20099 Hamburg
Telefon 040/243013
Spezialitäten: Fischspezialitäten
Öffnungszeiten: täglich 12:00-24:00
Neben dem Kunstverein unten im Haus der Akademie der Künste befindet sich das Restaurant Pane e Tulipani: An einem dunklen Winterabend setzen die mehr als 20 Kronleuchter und die an beiden Ende des Restaurants angebrachten Spiegeln ein besonderes Akzent in die Szene. Ansonsten ist hier fast alles in weiss, weisse Tischdecken und Servietten, weisse Kerzen und weisse Stuhlen. Hans' Haare passen gut dazu. Das Publikum ist jung und dynamisch. Wir dagegen sind alt.
Man wird begrüßt mit einer Empfehlung aus der Küche. Heute gab es Flußkrebsschwanz mit Creme fresh und unterschiedliche Brote. Die Tageskarte war sehr gut. Es wird mit vielen Kräutern gearbeitet. Die Gerichte sind schön dekoriert. Vor dem weißen Hintergrund kommen die Farben der Speisen besonders gut zur Geltung. Und gut geschmeckt hat es auch.
Da kann man gerne mal wieder hin gehen.
Pane e Tulipani
Klosterwall
20095 Hamburg
Telefon 040/8060 1688
e-mail: restaurant@pane-e-tulipani.eu
Öffnungszeiten: Montag-Freitag 12:00-1:00, Sonnabend 18:00 - 1:00; Sonntag Ruhetag
Das Restaurant (+shop+cafe) Schönes Leben liegt in der Speicherstadt an der Ecke Alter Wandrahm und Bei St Annen, direkt hinter der Kornhausbrücke zwischen Zollkanal und Wandrahmfleet. Es ist im Erdgeschoß eines Speicherstadt-typischen Altbaus untergebracht. Mit seiner ca 4m Raumhöhe, den mächtigen Holzstützen, den weissen Sproßenfenstern und den überdimensionalen Lampenschirmen aus schwarzweiss bedrucktem Stoff wirkt das Restaurant einerseits stilvoll und andererseits gemütlich.
Es gab ein kleines Salat- und Vorspeisenbuffet. Die Vorspeissen waren italienischen Stils. Es gab auch Sachen wie französische Süßkartoffeln in Knoblauchöl eingeschwengt. Danach hatten wir knusprige Vierländer Ente mit Rotkohl und Bratkartoffeln mit Rosmarin sowie Scampipfanne mit Ingwer, Pilzen, Rosmarin und Baguette. Die Ente war ausgezeichnet. Die Scampi waren auch gut. Das Essen ist durchaus bodenständig und weniger schicki-micki als die Ausstattung vielleicht vermuten läßt.
Nachtrag: die Ente ist nicht mehr auf der Speisekarte, schade.
Da kann man gerne mal wieder hin gehen.
Schönes Leben
Alter Wandrahm 15
20475 Hamburg
Telefon 040 - 18 04 82 68-0
e-mail: tstacklies@schones-leben-hamburg.de
Öffnungszeiten: Montag-Sonnabend 9:00-23:00, Sonntag 10:00 - 21:00
. Direkt am Hafen, genauer am Anleger der früheren Englandfähre im Hamburger Fischerhafen, liegt die "Oyster Bar Rive Bistro". Also schönster Blick auf eine Elbe mit Schiffsbetrieb; Anfahrt z.B. mit Hafenfähre bis "Dockland". Vorweg: Billig ist das dort nicht, EC-Karten werden ebenso wenig akzeptiert wie Master Card oder Visa, nur Cash und American Express. Aber das Essen, mit Langusten, Hummer und ähnlichem ist doch recht überzeugend. Dass das Bier in gerade mal 0.2 l Gläser angebotenen wird, ist schon eine Zumutung; auch das Angebot der Biersorten ist doch enttäuschend. Aber das Essen, ja, doch ...
Da kann man gerne mal wieder hin gehen.
Rive Bistro
Van-der-Smissen Strasse 1
22767 Hamburg
Telefon 040/3805919
e-mail: restaurant@pane-e-tulipani.eu
Öffnungszeiten: Täglich 12:00-24:00
Nicht so gerne gehen wir in das Vasco da Gama in der Langen Reihe.
Bei SGROI (Lange Reihe 40) stimmt das Preis-Leistungs-Verhältnis nicht: Man mimt auf italienischem Nobelrestaurant, aber weder das Essen noch das Ambiente stellen was Besonderes dar.
Auch das vom "Schlemmersommer" gelistete Tsao Tang im Atlantic Hotel erfüllte unsere Erwartungen nicht: kaltes Ambiente, belangloses Essen. Einfach eine teure, blasierte Variante eines weitgehend gewöhnlichen deutschen Chinarestaurants
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Wer keine Weiche Birne hat, liest den HD aus der Hansestadt!
(HD = Hamburger Donaldist #1-51 (1976-1985). Alte Ausgaben weiterhin lieferbar.)
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